Hardheim. (adb) Die „Starke Kinder Kiste“ soll Kinder zu mehr Selbstbewusstsein und Stärke verhelfen. Konzipiert von der „Hänsel und Gretel Kinderschutzstiftung“ und repräsentiert durch die Katze Kim als Maskottchen, hilft sie dabei, eigene Gefühle zu entdecken und zu erkennen, ein verbindliches Nein auch gegenüber Erwachsenen nicht als unanständig aufzufassen und zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen zu unterscheiden. Am Dienstag überreichte der Lions Club Madonnenland eine „Starke Kinder Kiste“ im Wert von rund 2000 Euro an die Kindergärten des Verbunds Hardheim, zu dem der Gemeindekindergarten („Kindervilla Kunterbunt“) und der katholische Kindergarten St. Franziskus im Kernort sowie die Kindergärten St. Josef in Schweinberg und St. Sebastian und Vitus in Bretzingen zählen.
Als Vertreter der „Lions“ waren Präsidentin Verena Müller-Leitz, Bernhard Bischof, Dr. Pierre Mahlik, Dorothee Schafferer und Elke Hädicke erschienen. Hädicke gab bekannt, dass im Mai (die RNZ berichtete) bereits zwei „Starke Kinder Kisten“ in der Raumschaft Buchen übergeben wurden – eine hatte der Lions Club Madonnenland finanziert, eine der befreundete Lions Club Elz-Neckar. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Kinder zu stärken und sie zu schützen“, erklärte sie. Die „Starke Kinder Kiste“ bewirke die spielerische Konfrontation mit den Grenzen – ein sehr guter Gedanke, der auf für Kinder greifbare Weise umgesetzt werde. Das verdeutlichte auch Elvira Willy-Schäfer von der psychologischen Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbands Neckar-Odenwald-Kreis e.V., die auch im Namen von Geschäftsführer Meinrad Edinger grüßte. Sie dankte Kindergartenleiterin Corina Zegewitz („Kindervilla Kunterbunt“) als Koordinatorin ebenso wie der spendablen Lions-Familie: „Ohne Sponsoren wie den Lions Club könnte man eine solche Aktion nie durchführen“, hielt Willy-Schäfer fest und stellte den Inhalt der Kiste vor – die genau genommen aus zwei Kisten besteht. Zur gut gefüllten Bücherkiste, die auch das Arbeitsbuch „Echte Schätze“ zur fachlichen Begleitung durch die Erzieher beinhaltet, kommt die Aktionskiste mit Herz, Megaphon, der anschmiegsamen Plüschkatze Kim und weiteren Gegenständen. „Diese stehen dafür, dass man sich auch als Kind jederzeit Hilfe holen soll und darf, dass ein Nein immer erlaubt ist und man seine Gefühle in kindgerechter Weise darstellen kann. So sollen Kinder die Chance erkennen, selbst tätig zu sein und über Missbrauchserlebnisse sprechen können!“, informierte sie.
Aus kinderärztlicher Sicht kam Dr. Pierre Mahlik zu Wort. „Prävention ist der wichtigste Eckpfeiler der Behandlung und kann psychische Probleme verhindern“, konstatierte er. Die „Starke Kinder Kiste“ sei dahingehend ein ideales Begleitinstrument zur „Ich-Stärkung“ der Kleinen: „Sie setzt in just dem Zeitraum an, in dem die Kinder spielerisch den eigenen Körper und ihre Gefühle entdecken“, hielt Mahlik fest.
Dank und Lob zollte dem Projekt auch Bürgermeister Stefan Grimm. „Missbrauch ist ein tragisches Thema, das oft in der Tabu-Ecke verharrt“, betonte er. Es gehe nicht um das Herbeiführen aufgesetzter Hysterien, sondern um die gute Sache – konkret darum, Kinder zu stärken und Eltern sowie Erzieher zu sensibilisieren. „Je stärker Kinder mental werden und je besser sie ihre Rechte kennen, umso stabiler sind sie als Erwachsene“, so Grimm abschließend.
Internet: www.starkekinderkiste.de.
